Golfsport

Landwirt Walter Hecker hat zusammen mit seinen 37- bzw. 33-jährigen Söhnen Michael und Tobias große Pläne für seinen landwirtschaftlichen Besitz im Raum Gettenbach in Hessen. Bereits vor zehn Jahren eröffnete er auf seinem Anwesen eine großzügige 9-Loch-Golfanlage, die vor allem zur Ausbildung im Golfsport sehr gut angenommen wurde. Amerikanische und australische Golftrainer bilden auf der Anlage am Hühnerhof, die als erster öffentlicher Golfplatz in Hessen eingerichtet wurde, um die 280 neue Golfer in allen Altersklassen aus. Viele der auf der Anlage ausgebildeten Golfer bleiben aber nicht auf Dauer im Verein, weil ein 9-Loch-Platz den Anforderungen langfristig nicht genügt. Deshalb möchte der 67-jährige Hecker seine Anlage auf 27 Bahnen ausweiten.

Für seine Erweiterungspläne stellt der findige Landwirt weitere 70 Hektar seiner Ackerflächen bereit. Die für den Bebauungsplan zuständige Regionalvertretung Südhessen hat den Plänen bereits zugestimmt und auch die benachbarten Bewohner erheben keinen Einspruch. Der Grund für den problemlosen Ablauf liegt nach Hecker darin, dass er seine Golfplätze als landschaftsverträgliche Maßnahme vorstellt. Die Erweiterung seiner Golfanlage solle nicht von einem Architekten modelliert werden, sondern der vorhandene Lössboden bleibe einfach bestehen. Im Bereich der Greens wird der Boden geglättet. Auch die bestehende kleinere Anlage wird naturgerecht gepflegt und nur mit Regenwasser bewässert. Das Regierungspräsidium kam dem investitionsfreudigen Golffreund ebenfalls mit einer Stellungnahme entgegen, in der seine Pläne in der eigentlich für landwirtschaftliche Zwecke ausgewiesenen Fläche gebilligt wurden. Die benachbarten Landwirte würden durch entstehende Golfplätze nicht benachteiligt und auch die Bodenstruktur bleibe erhalten. Vertreter des BUND Kreisverbandes Main-Kinzig bemängeln nur die entstehenden verkehrstechnischen Probleme, denn die nahegelegene Bundesstraße 457 könnte durch die Besucher der Golfanlage weiter belastet werden.

Die Kosten, die zur Erweiterung der Golfanlage aufgebracht werden müssen, nennt die Familie Hecker nicht. Die Investitionssumme soll jedoch vollkommen aus eigenen Mitteln gestemmt werden. Auch ein angemessenes Clubhaus wird auf dem Platz entstehen. Ziel sei es, möglichst vielen Menschen nicht nur aus der Region das Golfspielen zu ermöglichen. Wie bei der bestehenden Anlage ist ein Ganzjahresbetrieb vorgesehen. Bereits jetzt sorgt eine Flutlichtanlage für klare Sicht auf den Abschlagplätzen, von denen 20 sogar überdacht sind. Sobald die 27-Loch-Anlage steht, werde auch die aktuelle Mitgliederzahl von 400 deutlich zunehmen, hofft Hecker.